Hi,
ich hab früher, als ich in Aschaffenburg und Bamberg gewohnt hab, fast ausschließlich auf Zander gefischt. Reviere waren der Main und angrenzende Baggerseen.
Mein Geschirr sah in der zeitlichen Entwicklung folgendermaßen aus:
Yad Freiburg, 3m, WG 10-30g, semiparabolische Aktion -> fürs leichte Twistern (ja, damals gabs diese Gummiwürmer noch, am besten in gelb) war die Rute super, aber der Anhieb war schwierig durchzukriegen und ab 10g Kopf hat die Rute schlapp gemacht.
Dann kam der Umstieg auf eine Sportex (Name vergessen) mit leicht spitzenbetonter Aktion und nem WG von rund 50g. Mit der kam ich nicht wirklich zurecht, weil sie mir mit der Zeit zu schwer wurde. Mittlerweile ist die mit ihren 3m eine meiner liebsten Ansitzruten.
Als nächstes bin ich mit der Rute von Jörg Strehlow, der Quantum Crypton Zander gestartet: Spitzenaktion, 2,85m lang, WG bis 65g. Mann, war das ne tolle Rute fürs Gummifischln. Perfekte Balance und von der Aktion her genau das richtige, um Zander mit Gummifischen von 10-15cm und Köpfen von rd. 10-18g zu ärgern. Ich hab sie dann dennoch verkauft, weil ich mir was neues leisten konnte und wollte:
Die Shimano Speedmaster 3m, WG 50-100g. Und an der bin ich seit mittlerweilen rd. 10 Jahren hängen geblieben. Die macht alles mit. Vom 10cm Kopyto am 10g Kopf bis zum 18cm Gummilatschen am 25g Kopf. Drüber fisch ich ehrlich gesagt nicht.
Die Rute ist sehr straff, hat ne ausgeprägte Spitzenaktion und im Drill kommt sie dann bissl weiter runter. Dazu ist die Rute sehr leicht. Köderführung passt auch, da ich ohnehin oft faulenze.
Ich hab sie auch schon zum Dorsch jiggen auf der Ostsee missbraucht. Auch das ging sehr gut.
Ich hatte vor einiger Zeit aber auch mal von Hechtmart die Sportex Styx in der Hand, die hatte ein geringeres Wurfgewicht als meine Speedmaster, war aber von der Aktion her straffer. Daran lässt sichs also schwer festmachen. Ach ja: Diese Rute war zum Jiggen übrigens der Hammer....
Noch ne Empfehlung, wenn man auf den gleichen Rutentyp steht, wie ich: Shimano Yasei Aspius (die weiße). Die hatte ich auch schonmal in der Hand und war kurz davor, meine alte Dame, die Speedmaster, gegen die einzutauschen. Aus alter Verbundenheit konnte ich mich aber nicht durchringen.
Als Rolle hab ich nach mehreren Versuchen aus der Cormoran-DAM-Ecke eine Shimano gefunden. Ich würd mir gern mal ne neue kaufen, aber mit entsprechender Pflege macht meine Technium 4000FB seit fast 10 Jahren ihren Dienst. Würd ich mir ne neue leisten, wärs die aktuelle Technium 4000. Ich find die Rollen haben ein tolles Preis-Leistungs-Verhältnis. Hab mir letztes Jahr für nen anderen Zweck ne Daiwa Lexa 3000 gegönnt. Die is auch schick.
Schnur fische ich die WFT Plasma in orange und rot. Tragkraft hab ich 8kg (rot) für den Baggersee, da hier keine Hindernisse zu erwarten sind und 14kg (orange) für den Fluss, da man hier mit den Steinen schon etwas mehr Abrieb haben kann und ich da lieber auf Nummer sicher geh. Ausserdem kommts auf die Wurfweite im Fluss nicht ganz so an, wie am Baggersee.
Vorfach hab ich grundsätzlich Stahl dran (1x7, ummantelt wegen untermaßigen Fischen, die sonst zu sehr verletzt würden, Tragkraft rd. 10kg, Länge ca. 70cm).
Mein Vater nimmt irgendwas Hardmonoähnliches von Greys und fängt damit einen Hecht nach dem anderen. Mir wär das zu heikel... Er steht drauf.
Ich verwende am Vorfach oben ein Tönnchenwirbel (sog. Powerwirbel?) in Größe 8 und am anderen Ende nen möglichst rundbogigen Karabiner (Duolock) in Größe 4 müsste das sein. Tragkraft ist hier ca. 10kg.
Hätte sich das Beißverhalten an unserem Baggersee nicht so massiv geändert (60 Zander zu zweit pro Saisaon auf 2 Zander von 100 Mitglieder im Jahr) würde ich wahrscheinlich meine Kombo immernoch öfter zur Hand nehmen.
Kleiner Tipp für dich: Such dir einfach mal Zanderangler aus deiner Region, quatsch auch einfach mal beim Fischen Leute an und frag die nach dem verwendeten Gerät. Vielleicht lassen die dich mal die jeweils verwendete Spinnrute testen und so kommst auf deinen eigenen Geschmack.
Es ist halt so wie immer: Frag 3 Angler und hör 4 Meinungen.