Wallerplage?

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    Servus,
    immer wieder hört man in Bayern von einer (angeblichen) Wallerplage!
    Und es stimmt schon... die Bestände werden größer und auch die Einzelfische wachsen gehörig ab!
    Da werden natürlich Stimmen laut, die dem Waller die Schuld für rückgängige Raubfisch- und Weißfischbestände in die Schuhe schieben.
    Weißfisch natürlich, weil die der Waller frisst; Räuber weil die nix mehr zu fressen fänden und auch noch selber gefressen werden.


    Jetzt stellt sich aber mir die Frage, warum´s dann im Po, Ebro, Saone, usw. so gute Fischbestände gibt, wenn doch der Waller alles frisst... ?(
    Immerhin haben die dort mehr und größere Waller als wir!


    Meiner Meinung ist es so, das noch lange nicht wieder die "alten Zustände" eintreten, wenn die Waller stark dezimiert, bzw. ganz entfernt, würden.
    Ich glaub eher, das wir dann halt nur auch keine Waller mehr hätten. Ned mehr und ned weniger!


    Wie sonst könnt es sein, das etliche zum Zanderfischen an den Ebro fahren.... im Po super Karpfen gefangen werden... im Illi-Delta mächtige Hechtfänge vorkommen? Jedem ist wohl das Donau-Delta ein Begriff als enorm fischreiche Gegend - aber die haben schon ewig einen super Wallerbestand.


    Habt ihr euch darüber schon mal Gedanken gemacht?

  • Hallo miteinander,

    dass die Wallerbestände zunehmen, davon bin ich schon überzeugt. Und das sieht man wohl auch offiziell so. Angeblich soll so um den September herum in Bayern das gesetzliche Schonmaß für Waller aufgehoben werden.


    Das bedeutet aber lediglich, dass es den Fischereiberechtigten (Hegeberechtigten) allein in die Hand gegeben ist wie sie den Waller in ihren Gewässern hegen. Dabei bin ich der Meinung, dass es sicher ein harmonisches, stabiles Gleichgewicht zwischen Wallern und dem „anderen Fischbestand“ geben kann. Allerdings muss man sich von der Vorstellung verabschieden, dass der Waller zusätzlich zum bisherigen unveränderten Fischbestand im Gewässer aufkommt. Sein Erscheinen auf der Bildfläche bedeutet Veränderung, muss aber nichts Schlechtes sein. Kommt halt auf die konkrete Situation an.


    In meinem Bereich ist es z.B. so, dass sich der Waller trotz kühler Wassertemperatur derzeit im Inn ausbreitet. Begeistert mich nur sehr begrenzt. Im Inn will ich den Huchen als dominanten Räuber. Hecht, Zander und große Raubforellen als Ergänzung, den Waller eher nicht. Aber in den Seen unseres Vereins ist der Waller für mich durchaus willkommen.


    Allerdings muss man auch beachten, dass manche Aalspezialisten doch sehr darüber jammern, dass ständig untermaßige Waller auf den Tauwurm bzw. Fisch(-fetzen) beissen.


    Aber das Thema Aal wird sich in Bayern sowieso die nächsten Jahre von allein erledigen.

    Fazit: Waller ja aber eingebunden in eine qualifizierte Hegeentscheidung.

    Servus


    Fischer am Inn

    • Official Post
    Quote

    Dabei bin ich der Meinung, dass es sicher ein harmonisches, stabiles Gleichgewicht zwischen Wallern und dem „anderen Fischbestand“ geben kann


    Klar gibts das... man müsste "nur" alle Gewässer in Frieden lassen, dann würd sich dieses Gleichgewicht von alleine einstellen. Überall da, wo der Mensch meint, rumpfuschen zu müssen, KANN es kein Gleichgewicht geben!

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    Sein Erscheinen auf der Bildfläche bedeutet Veränderung, muss aber nichts Schlechtes sein


    Stimmt! Als im Mittelalter die Karpfen und Zander "eingeschleppt" wurden, gabs mit Sicherheit auch Veränderungen. Heute sind die nimmer wegzudenken!

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    Im Inn will ich den Huchen als dominanten Räuber.


    Wir sollten uns von der Vorstellung verabschieden, ein Gewässer so zu bekommen, wie wir es WOLLEN! Wir können es beeinflussen - zu 100% Formen aber nicht!

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    Aber in den Seen unseres Vereins ist der Waller für mich durchaus willkommen


    Dummerweise kann ein Wallerbestand ausgerechnet in Weihern richtig Schaden anrichten! Für ein Fließgewässer besteht aber kaum Gefahr, weil ja (im Idealfall) alles durchgängig und so auch ein Austausch an Fischen/Arten möglich ist.

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    Allerdings muss man auch beachten, dass manche Aalspezialisten doch sehr darüber jammern, dass ständig untermaßige Waller auf den Tauwurm bzw. Fisch(-fetzen) beissen


    Das war auch bei uns so.... komischerweise wurde es letztes Jahr schon weniger und heuer fehlen die 35cm-Wallerchen fast komplett. Ich hab heuer fast 40 Aale und erst einen kleinen Waller. Scheint also keine Konstante zu sein, sondern Jahrgangsabhängig.


    Aber BtT:
    Warum gibts ausgerechnet in den bekannt guten Wallerrevieren solche Bestände an anderen Arten, wenn der Waller doch alles frisst?

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