Grundel,Gründling,Gründel,Sangel
Der kleine, durchschnittlich 10-15 cm lange Fisch gehört zurFamilie der Karpfen und stand laut Konrad Geßner im Ruf eines "Leutfressers". Als nämlich 1683, im Jahr der Türkenbelagerung Wiens, in der Donau zahlreiche Menschenleichen und Tierkadaver lagen, sah man - so berichteten Augenzeugen - die Gründlinge großartige `Bacchanalien´feiern, wobei sie dem Menschenfleisch den Vorzug gegeben haben sollen.
Die größere Grundel kann man abschuppen, ausnehmen, einschneiden, salzen, etwas stehenlassen, dann mit Semmelbrösel, die man mit etwas Mehl vermengt hat, panieren und in heißem Fett schwimmend backen ( nach Grimaud `ein recht angenehmes Bündel Zahnstocher ´).Kleinere Grundeln werden nur ziseliert, gesalzen und durch Milch und Mehl oder Backteig gezogen und in Fett gebacken. Nach Freiherr von Hohberg wurde die Grundel " bei allen Herrentafeln hochgehalten".
aus dem Sacher-Kochbuch
Just hat mich , mit seiner Aussage " dass man die sicher essen könne" auf den Gedanken gebracht,mal nachzusehen. Unter anderem habe ich dann diese kleine Geschichte gefunden. Was mich dabei fasziniert, dass erst das "Menschenfressertum " der Grundel erzählt wird und dann gleich Rezepte nachgereicht werden!!
Gruß Silberfisch