Bayerns Seen sind zu sauber für gute Renkenerträge??!?!??

  • Laut der Aussage von Berufsfischern am Starnberger See, ist das schlechte abwachsen aufgrund der Sauberkeit des Sees zurückzuführen.
    Der Wörthsee, Chiemsee, Tegernsee etc.. sind von der Sauberkeit und dem Nährstoffeintrag ähnlich und trotzdem sind dort die Renkenerträge besser. 2017 konnte im Chiemsee 20kg/ha Renken gefangen werden und das oder gerade weil er so sauber ist. Eigenartig?!!!??
    Im Vergleich dazu:Ertrag am Bodensee-Obersee mit 4,1 kg/ha,Ammersee Ertrag mit 6,9 kg/ha,Ertragsrückgang für den Starnberger See auf 2,4 kg/ha,
    Auch das Gewicht liegt bei den Chiemsee Renken bei 250g, am Starnberger, Ammersee und Bodensee liegt es ca. bei 200g. Das Alter der Renken die dieses Gewicht erreichen liegt heutzutage bei ca. 4 Jahren früher waren sie bereits nach 2-3 Jahren so schwer.
    Sind die Seen so stark unterschiedlich von ihrem Nährstoffgehalt? Hängt es wirklich damit zusammen? Ein weiteres Beispiel ist der Millstätter See siehe Link. Trotzdem das dieser See genau so sauber ist wie der Starnberger See liegt der Ertrag weitaus höher.


    "Wie Gassner erläuterte ist der Phosphatgehalt dort mit sieben Milligramm/Kubikmeter ähnlich niedrig wie im Starnberger See. Aus seiner Sicht sei das Fischen die wichtigste Einflussgröße für die Bestände: Am Millstätter See hielten sich Angler und Fischer stark zurück."
    Quelle:
    https://www.sueddeutsche.de/mu…-gehen-ins-netz-1.3251215


    Und jetzt kommt eine weitere Quelle:
    https://www.umweltbundesamt.de…r/seen/zustand#textpart-1


    Hier die Tabelle wo man die Seen vergleichen kann.
    Sauberkeit.jpg


    quelle:https://www.umweltbundesamt.de…usgew-seen_2018-06-08.pdf



    Dort kann man nachlesen wie sauber unsere Gewässer sind und was mich sehr überrascht hat, dass der Chiemsee und Wörthsee wo es gute Renkenerträge gibt, nicht unterscheiden von den Seen mit niedrigen Erträgen.
    Wer die Seen kennt stellt sich die Frage was unterscheidet diese Seen voneinander? Die Art der Bewirtschaftung? Die Größe der Seen? Die Anzahl der Berufsfischer und Intensivität der Netzfischerei? Wie kann es sein, das der Starnberger See noch vor ein paar Jahren gute Erträge geliefert hat und dann urplötzlich der Einbruch kam?


    Eine Theorie: Die Bewirtschaftung. Weißfische stellen eine wichtige Biomasse dar, die im Tonnennbereich ein Gewässer düngen können und wichtige Nährstofflieferanten sind. Entnimmt man die unbeliebten Weißfische stört man das ökologische Gleichgewicht. Alle Fischarten in einem Gewässer stellen zueinander eine Wechselbeziehung her. Jede Fischart hat ihre ökologische Nische und hat eine Aufgabe in der aquatischen Lebensgemeinschaft. Dieses Zusamenspiel zwischen den Arten kann sehr sensibel sein und wenn sie der Mensch durch eine zu starke Befischung oder falsche Bewirtschaftung stört, dann kann es zu solchen Problemen führen.
    Zweite Theorie: Die zu starke und dauernde Befischung durch die Netze. Fische passen sich den Gefahren an und entwickeln Strategien zum Überleben. In einem Bericht über Dorsche konnte festgestellt werden, das kleinwüchsige Dorsche genetisch bevorzugt werden, durch die einseitige Entnahme der Größeren durch die Netze.
    Quelle:https://sciencev1.orf.at/science/news/112924


    Dritte Theorie: Die Tauchjäger Kormoran drücken die Fische in die Tiefe wo es sicherer ist, aber weniger Nahrung vorhanden ist. Auf dem Echolot kann man Renkenschwärme in einer Tiefe 12m-30m oftmals erkennen.


    Ich möchte nicht behaupten ich habe Recht, es sind nur meine Gedanken ohne Anspruch auf Richtigkeit.



    Zum Vergleich...
    Bodensee


    Chiemsee




    Starnberger See


    ammersee

  • Hier noch als Ergänzung:
    https://www.umweltbundesamt.de…stand-der-seen#textpart-6
    Der Chiemsee und der Starnberger See sind natürlicherweise oligotroph – also nährstoffarm. Beide Seen waren in den 1970er Jahren zwar durch die Einleitung ungeklärter Abwässer und durch eine intensive Bewirtschaftung der Felder und Wiesen überdüngt. Sie nähern sich jedoch wieder ihrem natürlichen Zustand in unterschiedlichem Tempo an. Zur Erreichung des guten ökologischen Zustandes nach EG-Wasserrahmenrichtlinie gilt für beide Seen ein typspezifischer Orientierungswert (nach Oberflächengewässerverordnung) für Gesamtphosphor von höchstens 8 Mikrogramm pro Liter (µg/l) im Jahresmittel.


    Um den Starnberger See wurde in den 1970er Jahren eine Ringkanalisation errichtet. Landwirte stellten auf extensive Grünlandnutzung um. In Folge sank der Phosphorgehalt im Wasser deutlich: Seit dem Jahr 2000 auf etwa 5 µg/l. Der Starnberger See befindet sich derzeit in einem nährstoffarmen (oligotrophen) Zustand (siehe Abb. „Entwicklung der Wasserbeschaffenheit des Starnberger Sees“).
    Auch um den Chiemsee wurde in den 1980er Jahren eine Ringkanalisation gebaut. Die Nährstoffsituation verbesserte sich relativ schnell. Der See befand sich bereits um das Jahr 1990 in einem schwach eutrophen Zustand. Zurzeit wird die Nährstofflage als mesotroph eingestuft. (siehe Abb. „Entwicklung der Wasserbeschaffenheit des Chiemsees“ und Karte „Seentypen in Deutschland - Verteilung der verschiedenen Seentypen in Bayern“).

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